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Rassestandard

Der Labrador Retriever ist eine von der FCI anerkannte britische Hunderasse (FCI-Gruppe 8, Sektion 1, Standard Nr. 122).

Retrieverrassen:

Der Labrador-Retriever ist vor allem ein Arbeitshund: Dieser temperamentvolle Retriever besitzt die Eigenschaft, auch unter schwierigen Bedingungen erlegtes oder krank geschossenes Niederwild aufzufinden und zu apportieren. Er ist somit vorwiegend für die jagdliche Arbeit "nach dem Schuss" gezüchtet worden, wobei seine besonderen Stärken in der ihm eigenen Wasserfreude, seiner Kooperationsbereitschaft und dem Wunsch, seinem Führer zu gefallen, liegen. Seine Leichtführigkeit, die ausgezeichnete Nase und das freundliche, belastbare Wesen machen den Labrador-Retriever ebenfalls geeignet für eine Reihe anderer Aufgaben. So zeigt er immer wieder hervorragende Leistungen als Blindenführhund, Rettungshund und nicht zuletzt als Spürhund bei Polizei und Zoll.

Viele Labrador-Retriever werden heute als reine Familienhunde gehalten. Ihre Menschenfreundlichkeit und Anpassungsfähigkeit erklären ihre Beliebtheit auf diesem Gebiet. Jeder, der einen Labrador als Begleit- und Familienhund hält, wird jedoch bald merken, wie viel reaktionsstärker und ausgeglichener sein Hund wird, wenn er durch Arbeit und Training gefordert wird.

Rassestandard - Labrador-Retriever                                                          

FCI - Standard Nr. 122 / 29. 01. 1999 / D

Ursprung:

Großbritannien

Datum der Publikation des gültigen Original-Standards:

24.06.1987

Verwendung:

Apportierhund

Klassifikation FCI:

Gruppe 8 Apportierhunde, Stöberhunde, Wasserhunde.
Sektion 1 Apportierhunde.
Mit Arbeitsprüfung.

Allgemeines Erscheinungsbild:

Kräftig gebaut, kurz in der Lendenpartie, sehr rege; breiter Oberkopf; Brust und Rippenkorb tief und gut gewölbt; breit und stark in Lende und Hinterhand.

Verhalten / Charakter (Wesen):

Ausgeglichen, sehr aufgeweckt. Vorzügliche Nase, weiches Maul; begeisternde Wasserfreudigkeit. Anpassungsfähiger, hingebungsvoller Begleiter. Intelligent, eifrig und willig, mit großem Bedürfnis seinem Besitzer Freude zu bereiten. Von freundlichem Naturell, mit keinerlei Anzeichen von Aggressivität oder deutlicher Scheue.

Kopf

Oberkopf:

Schädel: Breit, gut modelliert ohne fleischige Backen.

Stop: Deutlich ausgeprägt.

Gesichtsschädel:

Nasenschwamm: Breit, gut ausgebildete Nasenlöcher.

Fang: Kraftvoll, nicht spitz.

Kiefer / Zähne: Kiefer von mittlerer Länge; Kiefer und Zähne kräftig mit einem perfekten, regelmäßigen und vollständigen Scherengebiss, wobei die obere Schneidezahnreihe ohne Zwischenraum über die untere greift und die Zähne senkrecht im Kiefer stehen.

Augen: Mittelgroß, dabei Intelligenz und gutes Wesen zeigend, braun oder haselnussfarben.

Ohren: Nicht groß oder schwer, dicht am Kopf anliegend, hoch und ziemlich weit hinten angesetzt.

Hals:

Trocken, stark, kraftvoll, in gut gelagerte Schultern übergehend.

Körper:

Rücken: Obere Linie gerade.

Lendenpartie: Breit, kurz und kräftig.

Brust: Von guter Breite und Tiefe, stark gewölbter, "fassförmiger" Rippenkorb.

Rute:

Kennzeichnendes Merkmal, sehr dick am Ansatz, sich allmählich zur Rutenspitze verjüngend, mittellang, ohne Befederung, jedoch rundherum stark mit kurzem, dickem und dichtem Fell bedeckt, damit in der Erscheinung " rund ", dies wird mit " Otterschwanz " umschrieben. Kann fröhlich, sollte jedoch nicht gebogen über dem Rücken getragen werden.

Gliedmaßen

Vorderhand:

Vorderläufe mit kräftigen Knochen und vom Ellenbogen zum Boden gerade, sowohl von vorne als auch von der Seite betrachtet.

Schultern: Schulterblätter lang, schrägliegend.

Hinterhand:

Gut ausgebildet, zur Rute hin nicht abfallend.

Kniegelenke: Gut gewinkelt.

Sprunggelenke: Tiefstehend. Kuhhessigkeit im höchsten Masse unerwünscht.

Pfoten:

Rund, kompakt; gut aufgeknöchelt und mit gut ausgebildeten Ballen.

Gangwerk:

Frei, raumgreifend, dabei in Vor- und Hinterhand gerade und parallel.

Haarkleid

Haar:

Kennzeichnendes Merkmal, kurz, dicht, nicht wellig, ohne Befederung, fühlt sich ziemlich hart an; wetterbeständige Unterwolle.

Farbe:

Einfarbig schwarz, gelb oder leber/schokoladenbraun. Gelb reicht von hellcreme bis fuchsrot. Ein kleiner weißer Brustfleck ist statthaft.

Größe

Ideale Widerristhöhe: Rüden 56-57 cm, Hündinnen 54-56 cm.

Fehler:

Jede Abweichung von den vorgenannten Punkten muss als Fehler angesehen werden, dessen Bewertung in genauem Verhältnis zum Grad der Abweichung stehen sollte.

Labrador-Retriever

Erscheinungsbild

Der Labrador ist ein kräftig gebauter, mittelgroßer Hund mit breitem Kopf und deutlichem Stop. Ein rassetypisches Merkmal stellt die "Otterrute" dar: sehr dick am Ansatz, sich allmählich zur Ruten- spitze hin verjüngend, rundherum mit kurzem dickem Fell bedeckt. Auch das stockhaarige Haarkleid zeigt ein für diese Rasse typisches Erscheinungsbild: kurz, dicht, hart, nicht wellig, mit guter Unter- wolle. Die ideale Schulterhöhe beträgt für Rüden ca. 56 - 57 cm, für Hündinnen ca. 54 - 56 cm.
Der Labrador wird in den Farben Schwarz, Gelb und Braun gezüchtet. In einem Wurf können alle drei Farben vorkommen.

Obwohl es nach dem gültigen Rassestandard nur einen Labrador gibt, haben sich in den vergangenen Jahrzehnten nicht nur in England, mehr noch in Ländern auf dem europäischen Kontinent „Showlinien“ mit einem kompakteren Typ und leichter gebaute „Arbeitslinien“, so genannte „Field Trials“, auseinander entwickelt. Dem Rasseideal kommt sicher der klassische „Dual Purpose“-Typ, der „work“ und „show“ auch im Typ harmonisch miteinander verbindet, am ehesten nahe. Der “Field-Trail-Labrador” ist leichter gebaut und besitzt einen schmaleren Kopf mit meist langem Fang und wenig Stop. Er hat weniger Brusttiefe und ist häufig im Rücken länger.

Das Wesen

Der Labrador ist ein aktiver und arbeitsfreudiger Hund. Er liebt Menschen, besonders Kinder. Untypisch und laut Standard unerwünschte Eigenschaften sind Wach- und Schutztrieb sowie Schärfe.
Der Labrador möchte seinem Besitzer gefallen. Die Engländer nennen diese Eigenschaft "will to please". Diese, auch im Rassestandard geforderte Eigenschaft zeichnet vor allem die "Field-Trial-Labradors" aus und ist in der Regel mit einem sensibleren Wesen verbunden.

Ausbildung

Seine vielgepriesene Leichtführigkeit bedeutet nicht, dass er sich von selbst erzieht. Der Tatsache, dass der Labrador zu einem großen kräftigen Hund heranwächst, sollte man von Anfang an Rechnung tragen. Er ist psychisch belastbar, benötigt aber meist keinen harten Ausbildungsdrill.

Geschichte der Rasse

Die Vorfahren unseres heutigen Labradors hatten ihren Ursprung nicht - wie vom Namen her vermutet werden könnte - auf der gleichnamigen Halbinsel Kanadas, sondern in Neufundland. Es wird angenommen, dass der St.-John´s-Hund sein Urahn ist. Die ersten wirklich gezielten Zuchtversuche mit Nachkommen dieser St.-John´s-Hunde fanden in den achtziger Jahren des 19. Jahrhunderts in England und Schottland statt. Um 1899 soll in einem schwarzen Wurf erstmals ein gelber Welpe geworfen worden sein. Gelbe Welpen galten zunächst als untypisch und wurden meist getötet. In späteren Jahren fand sowohl der gelbe als auch der braune (chocolate) Labrador seine Liebhaber.
In Deutschland wurde 1966 der erste Labradorwurf beim VDH eingetragen.

Zuchtziele - Gesundheit

Zuchtziel ist ein gesunder, wesenssicherer, leistungsfähiger Hund, der dem FCI-Standard entspricht. Erbliche Defekte und Krankheiten werden daher erfasst und systematisch bekämpft. Der Labrador ist in der Regel ein gesunder Hund. Wie aber bei den meisten Hunderassen gibt es auch bei ihm Erbkrankheiten.

Man findet erbliche Erkrankungen des Bewegungsapparates wie Hüftgelenksdysplasie (HD) und Osteochondrosis (OCD). Auch erbliche Augenkrankheiten wie die Progressive Retina Atrophie (PRA) oder der Hereditäre Catarakt (HC) können vorkommen.

Das Zuchtziel "retrievertypisches Wesen" versuchen die Züchter dadurch zu erreichen, dass sie ihren Nachwuchs (ab dem 9. Monat oder wenn der Hund geschlechtsreif ist) an einem Wesenstest nach "Schweizer Muster" teilnehmen lassen. Für Zuchttiere ist die Teilnahme verbindlich.

Um die für den Labrador eigentlich typische Leistungsbereitschaft zu erhalten, sollte bei einer Paarung wenigstens ein Partner eine jagdliche Prüfung oder eine der Prüfungen abgelegt haben, die vom Anforderungsprofil her dem Wesen des Labradors entsprechen.

Verwendung

Als Jagdhund zeichnen den Labrador vor allem seine enorme Wasserfreudigkeit, seine Führigkeit, seine gute Nase, seine Ausdauer und sein ausgeprägter Apportiertrieb aus.
Der DRC bietet jagdlich interessierten Führern verschiedene jagdliche Prüfungen an.

Der Labrador eignet sich darüber hinaus für eine Reihe anderer Aufgaben. So zeigt er sehr gute Leistungen als Blindenführhund. Auch als Rettungshund bei Katastrophen wie Erdbeben, als Lawinensuchhund,  Spürhund bei Polizei und Zoll und nicht zuletzt als  Sporthund in den Bereichen Agility und Obedience findet er Verwendung.

Obwohl als "Gebrauchshund" gezüchtet, führt heute ein grosser Teil der Labradore das Leben eines reinen Familienhundes. Tatsächlich besitzt er viele Eigenschaften, die ihn hierfür geradezu prädestinieren. Trotzdem sollten Labradorbesitzer niemals vergessen, dass ihr Hund für ein aktives Leben voller Aufgaben gezüchtet worden ist und deshalb wenigstens während des täglichen Spazierganges einige, möglichst wechselnde Apportieraufgaben stellen.

Ein Labrador, der sein Dasein ausschliesslich im Vorgarten fristet oder nur zu Prestige- oder Dekorationszwecken angeschafft wurde, ist ein trauriger Labrador - und eben ein armer Hund ...

 

Black Jack of Sinders Stream Valley
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Chesapeake- Bay- Retriever 
Curly- Coated Retriever   
Flat- Coated Retriever
Golden Retriever, 
Labrador- Retriever  
Nova- Scotia- Duck- Tolling- Retriever.

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Aktualisiert    11. November 2017

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